Wirtschaftsstandort Illingen
Die wirtschaftliche Entwicklung der Gemeinde Illingen stand von Beginn an unter dem Einfluss von Verkehrswegen, die die Zentren des historischen Geschehens miteinander verbanden. Zur Zeit der Römer lag Illingen an der Heerstraße von Cannstatt nach Mainz. Die Bedeutung dieses internationalen Verkehrsweges verstärkte sich im Laufe der Jahrhunderte, und zur Zeit der Postkutschen wurde Illingen zur wichtigsten Pferdewechselstation der Region. Der Gasthof „Post“, der heutige Posthof, war weit über die Grenzen Württembergs hinaus bekannt. Im Jahr 1854, als Illingen an das Eisenbahnnetz angeschlossen wurde, veränderte sich die Situation grundlegend: Illingen wurde zum idealen Wohnort für Arbeiter und Angestellte, die in den neu entstehenden Industriestandorten entlang der Eisenbahnlinie Richtung Stuttgart beschäftigt waren. Um die Jahrhundertwende gründete Wilhelm Luig seine Stahlbaufirma, ein Betrieb, der bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges im nach wie vor handwerklich und landwirtschaftlich geprägten Illingen eine Besonderheit blieb, denn Luig war nicht nur der einzige Industriebetrieb, sondern auch der größte Arbeitgeber der Gemeinde.
Nach dem Krieg entwickelten sich viele Illinger Handwerksbetriebe, insbesondere des Bauhandwerks, zu stattlichen Firmen, wie beispielsweise das Bauunternehmen Otto Ezel oder der Steinbruch Sämann. Bis Anfang der 60er Jahre mussten vor allem neue Wohngebiete gebaut werden, um den zahlreichen Flüchtlingsfamilien, die nach dem Krieg gekommen waren, eine neue Heimat zu schaffen. In den 60er und 70er Jahren begann dann die Erschließung des Industriegebietes im Osten von Illingen, und die Firma Bullinger Kartonagen, heute unter dem Namen Südwestkarton bekannt, war eine der ersten Firmen, die sich hier ansiedelten. Auch namhafte Stuttgarter Maschinenbauunternehmen wie Haushahn (Aufzüge) und Irion (Gabelstapler) bauten Zweigbetriebe. Durch die Ausweitung des Industriegebietes nach Osten konnte 1973 eine Niederlassung der international tätigen Autospedition Mosolf gegründet werden. Die Entscheidung war bei vielen Bürgern umstritten, doch innerhalb weniger Jahre entwickelte sich dieses Unternehmen zu einem bedeutenden Arbeitgeber der Gemeinde.
Seit Mitte der 80er Jahre verlor der Maschinenbau in Deutschland und damit auch in Illingen an Bedeutung; andere Betriebe, wie beispielsweise Kärcher aus Winnenden, siedelten sich an oder übernahmen bestehende Produktionsstätten. Aber auch kleinere und mittlere Unternehmen des Handels, Handwerks und der Industrie florierten. In den Hofäckern fanden viele dieser Betriebe in den 80er Jahren eine neue Heimat. Zusammen mit dem Umbau der Großtankstelle am „Illinger Eck“ entstand so am westlichen Ende der Gemeinde ein attraktives Gewerbegebiet, das bereits seit einiger Zeit voll ausgelastet ist, so dass Überlegungen nach einem neuen Gewerbestandort notwendig wurden.
So wurde in den vergangenen Jahren das Gewerbegebiet „Schweichling-Ost“ erschlossen. Neben einigen Illinger Betrieben siedelten sich auch mehrere Unternehmen von außerhalb an, wie die Ensinger Mineralheilquellen, die nach einer ersten erfolgreichen Bohrung nach Mineralwasser 1995 ein 2.500 m² großes Logistikzentrum bauten. Die Entwicklung von Handel, Handwerk und Kleinindustrie in Illingen kann als überdurchschnittlich bewertet werden.
1974 veranstaltete der Gewerbeverein mit seinem damaligen Vorsitzenden Karl Krauth eine der ersten Gewerbeausstellungen im weiteren Umkreis, für die die damals gerade fertig gestellte Stromberghalle zur Verfügung gestellt wurde. Seither findet diese Leistungsschau der Illinger Betriebe alle vier Jahre statt. Seit 1980 wird neben der Stromberghalle auch die inzwischen gebaute Stromberg-Sporthalle herangezogen.
Die Gemeinde Illingen stellt heute einen interessanten und attraktiven Wirtschaftsstandort dar und übernimmt als Kleinzentrum Versorgungs- und Einkaufsfunktionen. Das Angebot umfasst dabei viele Waren und Dienstleistungen, die der Kunde und Besucher in der Gemeinde nachfragen und erhalten kann. Handwerk und Mittelstand bilden das Rückgrat eines guten Wirtschaftslebens, das sich auf vier Gewerbegebiete in Illingen und ein Gewerbegebiet in Schützingen verteilt und unterschiedlichste Branchen mit innovativen Arbeitsplätzen bietet. Sowohl die unmittelbare Umgebung als auch die Nähe zu Stuttgart, Heilbronn, Pforzheim und Karlsruhe bieten einen ausgeglichenen Branchen- und Unternehmensmix und somit beste Ausgangsbedingungen für Arbeitgeber und Arbeitnehmer. Das interkommunale Gewerbegebiet „perfekter Standort“, das die Kommunen Vaihingen an der Enz, Illingen und Oberriexingen gemeinsam betreiben, bietet derzeit die größte Gewerbeflächenreserve der Region mit erschlossenen Flächen aller Größenzuschnitte.
Haben Sie Fragen zum Wirtschafts- oder Handelsstandort Illingen? Gerne beantworten wir Ihre Anliegen und stehen Ihnen auch sonst zur Verfügung. Wenden Sie sich einfach an
Bürgermeister Armin Pioch
Ortszentrum 8
75428 Illingen
Tel. 07042/8242-800
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